Der FID BBI ist nicht genug? Weitere Aufsatzdatenbanken zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft

Grafik: Chalermsuk Bootvises via Vecteezy

Auch wenn das Team des FID BBI tagtäglich daran arbeitet, das Portal weiter auszubauen, werden wir wohl nie alle Texte erfassen, die je über ein Thema der Bibliotheks- und Informationswissenschaft geschrieben wurden.
Abhängig von Ihrer Fragestellung oder von ihrem regionalen Fokus kann es passieren, dass Sie im Portal des FID BBI einmal nicht fündig werden (ja wirklich!). Für diesen Ausnahmefall haben wir eine Liste mit Alternativen zusammengestellt.


Für die technischen Aspekte der Informationswissenschaft: ACM Digital Library

Typ: Volltextdatenbank
Zugriff: Die Recherche ist frei, der Zugriff auf Volltexte erfordert eine Lizenz

Die Suchoberfläche der ACM Digital Library (Screenshot).
URL: https://dl.acm.org/action/doSearch?AllField=reading&ConceptID=118175&expand=all [19.01.2022].

Die Aufsatzdatenbank der Association for Computer Machinery bezieht sich zwar primär auf Informatik und Computerwissenschaften, tangiert damit jedoch auch die zahlreichen technischen Forschungsbereiche der Informationswissenschaft. Die ACM Digital Library definiert mehrere Special Interest Groups (SIG). Insbesondere die SIG für Computer-Human Interaction, Information Retrieval und Information Technology Education dürften für Informationswissenschafter*innen von Interesse sein. Der Katalog kann nach den SIG jeweils gesondert durchsucht werden.

Die Recherche im Katalog ist für alle Nutzer*innen möglich, für den Zugriff auf Volltexte braucht es aber eine gültige Lizenz. Die Lizenz haben fast alle großen deutschen Bibliotheken!

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LISTA Library, Information Science & Technology Abstracts (EBSCO)

Typ: Nachweisdatenbank
Zugriff: Frei

Die Suchoberfläche von LISTA (Screenshot). Suchanfrage Eyetracking. Zuletzt aufgerufen am 19.01.2022.

LISTA (Library, Information Science & Technology Abstracts) ist eine kostenlose Nachweisdatenbank der Firma EBSCO zum Thema Bibliothekswesen und Informationswissenschaft. Es werden 239 Fachzeitschriften, Bücher und Reports ausgewertet. Erschwert wird die Suche durch einige für die Fächer eher irrelevante Inhalte, diese lassen sich jedoch herausfiltern. LISTA ist vor allem in Hinblick auf die englischsprachige Forschung sehr gut aufgestellt. Deutsche Beiträge finden sich nur wenige.

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Library and Information Science Abstracts (LISA – Proquest)

Typ: Nachweisdatenbank
Zugriff: Lizenzpflichtig

Nicht nur der Name ist dem von LISTA zum Verwechseln ähnlich, auch das inhaltliche Konzept lässt sich mit dem von LISTA vergleichen. In LISA finden sich tausende Nachweisdaten zu Zeitschriften und Zeitschriftenartikeln der Bibliotheks- und Informationswissenschaft, wobei mehrheitlich die angloamerikanische Forschung berücksichtigt wird. Jeder Aufsatz ist mit einem Abstract versehen. Zusätzlich werden für die Artikel gegenseitige Zitationen aufgezeigt.
LISA ist bereits bei mehreren deutschen Bibliotheken lizenziert.

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asis&t Digital Library

Typ: Volltext- und Nachweisdatenbank
Zugriff: Frei, nur der Zugriff auf die Zeitschrift JASIST erfordert eine Lizenz

Suchoberfläche von asis&t (Screenshot). Suche nach Community Building [19.01.2022].

Die asis&t Digital Library bündelt sämtliche Publikationen der Association for Information Science and Technology, einem wichtigen amerikanischen Forschungsverband. Die Mehrheit der hier erfassten Zeitschriften erscheint im Open Access und ist daher direkt einsehbar. Nur der Zugriff auf die Zeitschrift JASIST erfordert eine Lizenz, diese ist jedoch an den meisten Bibliotheken vorhanden.  

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Über den FID BBI lizenziert: Infodata (WTI-Frankfurt)

Typ: Nachweisdatenbank
Zugriff: Lizenzpflichtig

Die ursprünglich von der der Fachhochschule Potsdam betriebene Nachweisdatenbank und liefert Aufsatzdaten zur deutsch- und englischsprachigen informationswissenschaftlichen Forschung. Die Beiträge befassen sich mit Informationssystemen, Informationsvermittlung, Informationspolitik und Informationsrecht, Künstlicher Intelligenz, Computerlinguistik und vielen anderen Themen.
Aktuell ist die Datenbank über den FID BBI lizenziert. Nachdem der Betreiber der Datenbank, WTI-Frankfurt, vor kurzem Insolvenz angemeldet hat, ist unklar, wie lange Infodata noch zur Verfügung stehen wird.

Datenbankseite des FID BBI
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Warum können die Metadaten der genannten Portale nicht in das Portal des FID BBI integriert werden?

Am schönsten wäre es natürlich, wenn Sie für Ihre Recherche nur einen einzigen Katalog durchsuchen müssten. Nach Möglichkeit versuchen wir dies im Portal des FID BBI auch so umzusetzen, indem wir Metadaten aus verschiedensten Datenquellen bündeln. Doch die hier genannten kommerziellen Anbieter geben ihre Metadaten nur in großen Ausnahmefällen für die Nachnutzung frei, selbst dann, wenn ihr eigenes Angebot für die Nutzer*innen kostenlos ist.


Kleines Datenbankenglossar

Metadaten: Beschreibende Informationen über ein Buch oder einen bestimmten Aufsatz (Titel, Autor, Abstract, Zeitschrift u.ä.). Achtung: Auch der Link zu einem Volltext fällt unter den Begriff „Metadaten“.

Volltextdatenbank: Datenbank, in der man direkt auf den recherchierten Text zugreifen kann.

Nachweisdatenbank: Eine Nachweisdatenbank liefert keine Volltexte, sondern „nur“ Metadaten. Da Aufsätze in lokalen Bibliothekskatalogen in der Regel nicht so gut erfasst sind, sollte man sie unbedingt ergänzend hinzuziehen, um nicht die wichtigsten und neuesten Forschungbeiträge zu übersehen. Noch dazu werden in Datenbanken in der Regel tausende Open-Access-Publikationen geführt, auf die direkt verlinkt wird!

Lizenz(-pflichtig): Eine Lizenz ist die Genehmigung für den Zugriff auf eine Datenbank oder eine Zeitschrift. Lizenzen werden in der Regel von der Bibliothek oder einen FID stellvertretend für Sie abgeschlossen. Diese informieren jeweils individuell darüber, wie genau Sie als Nutzer*in den Zugriff auf die Datenbank erhalten.

Viele Datenbanken sind von lokalen Bibliotheken bereits so häufig lizenziert, dass die „Versorgung“ der Zielgruppe des FID BBI auch ohne eigene FID-Lizenz gesichert ist. Die Verfügbarkeit einer Datenbank in Ihrer lokalen Bibliothek können Sie über DBIS (Datenbank-Infosystem) prüfen. Die Verfügbarkeit von einzelnen Zeitschriften wird in der Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) dokumentiert.